Zielfernrohre
Ihr wollt euch als Scharfschütze beweisen und habt euer erstes Scharfschützengewehr gekauft. Was euch jetzt noch fehlt ist das passende Zielfernrohr.
Zielfernrohre sind in der Softairwelt immer noch auf Platz 1 der beliebtesten Optiken. Das kommt natürlich daher, dass es spätestens nach Hollywood Streifen wie American Sniper wieder sehr beliebt ist einen Scharfschützen im Softair zu spielen. Und was wäre eineScharfschützengewehr ohne das entsprechende Zielfernrohr.
Zielfernrohre sind nicht gleich Zielfernrohre. Auf was muss ich also beim Kauf achten? Genau diese Frage wollen wir euch hier beantworten.
Durch die Erklärung der einzelnen Begriffe werden wir euch nicht nur durch die Bauteile eines ZF führen, sondern euch auch erklären, auf was es wichtig ist zu achten.
Objektiv:
Das Objektiv ist der Teil des Zielfernrohres welcher von euch weg zeigt, also in Richtung des anvisierten Zieles. Innerhalb des Objektivs befindet sich auch die erste Linse, die sogenannte Objektivlinse. Vergleicht ihr verschiedene Zielfernrohre findet ihr Zahlenangaben in der Beschreibung wie z.B. 3-9x40. Dabei bezieht sich die große Zahl am Schluss immer auf den Objektivdurchmesser.
Die Größe des Objektivs bestimmt die Menge des einfallenden Lichts. Je stärker die Vergrößerung eines Scopes ist, desto größer sollte man auch das Objektiv wählen, da bei starker Vergrößerung nur ein Bruchteil des einfallenden Lichtes genutzt wird. Schließlich möchte doch jeder sein Ziel so hell als möglich sehen.
ZF-Tubus:
Der Tubus ist der schlanke Teil von Zielfernrohren in der Mitte. An diesem Teil wird das Zielfernrohr mittels Montageringe auf dem Scharfschützengewehr befestigt.
Okular:
Das Okular ist der Teil eines Zielfernrohr durch welchen der Schütze durchschaut. Das Okular ist oftmals auch der kleinere Teil des Scopes. Im Bereich des Okulares liegt der Okularverstellring, welcher der Scharfstellung eures Bildes dient. Weiter nach vorne in Richtung des Tubus folgt dann der Vergrößerungsstellring mit welchem ihr euer Ziel näher heran zoomt.
Türme zur Justierung des Absehens:
Inzwischen ist es Standard, dass jedes Zielfernrohr zwei Türme zum Einstellen des Absehens hat. Mittels den Einstellungen an diesen Türmen wird eure Zieloptik eingeschossen. Mit einem Turm wird das Absehen horizontal und mit dem anderen vertikal eingestellt. Um die Justierung vornehmen zu können, müsst ihr bei vielen Scopes erst einmal eine Schutzkappe abnehmen. Diese Variante hat den Vorteil, dass sich eure Einstellungen nicht versehentlich von alleine verstellen. Der große Nachteil dabei ist, dass ihr keine Nachjustierungen beim Schießen auf die Schnelle vornehmen könnt. Daher geht man gerade bei einem besseren Zielfernrohr dazu über, entsprechende Nachjustierungen auch ohne eine vorherige Entfernung von Schutzkappen durchführen zu können. Auf den Justiertürmen ist bei fast allen Herstellern ein sogenannter Verstellwinkel (MOA) aufgebracht. Mittels diesem lässt sich die Anzahl der Klicks errechnen, welche man braucht um das Absehen auf das Ziel einzustellen.
Beleuchtung:
Gerade bei diesem Punkt kommen sehr oft Missverständnisse auf. Die wenigstens Zielfernrohre haben eine Restlichtverstärkung (zumindest nicht im Softair Bereich) und das Licht strahlt schon gar nicht aus dem ZF heraus das Ziel an, wie dies ein Laserpointer tun würde. Es wird lediglich das Absehen beleuchtet. Dabei strahlt das Absehen entweder in der Farbe Rot oder Grün. Rot wird dabei bei Tageslicht verwendet und grün bei dunkleren Lichtverhältnissen oder bei Nacht. Bei den meisten Zielfernrohren wird die Beleuchtung über eine Batterie gespeist. Nur ganz wenige Marken wie z.B. der Hersteller Black Owl Gear (BOG) haben eine Lichtsammler eingebaut und benötigen somit keine Batterie. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zielfernrohre dieses Herstellers auch auf das Umgebungslicht reagieren und die Helligkeit der Beleuchtung automatisch anpassen.
Absehen:
Als Absehen wird eine Form eines Fadenkreuzes bezeichnet, welche ihr innerhalb eures Zielfernrohr seht. Wie bei dem klassischen Kimme und Korn bringe ich dieses Fadenkreuz in Position auf mein anvisiertes Ziel. Dabei muss es sich nicht um ein klassisches Fadenkreuz handeln, sondern genauso gut um einen Punkt. Gerade in der Softair Welt dürfte das Mil Dot Absehen das am meisten verbreitetste sein. Aber auch das Fine-Duplex oder der Dot kommen relativ häufig vor. Welches Absehen ihr bevorzugt ist natürlich auch ein wenig Geschmackssache.
Augenabstand:
Als Augenabstand bezeichnet man die optimale Entfernung zwischen dem Okular und dem Auge des Schützen. Ist der optimale Augenabstand erreicht, ist das Bild scharf zu erkennen und füllt das komplette Okular aus, ohne eine Randabschattung. Manche Hersteller geben in ihren Beschreibungen den Augenabstand an. Unserer Erfahrung nach, ist der optimale Augenabstand eine Sache der Montage des Zielfernrohres, was wir euch in einem weiterführenden Beitrag beschreiben werden.
Zielfernrohrmontagen:
Beim Kauf von Zielfernrohren ist das der Part, welcher fast immer vernachlässigt wird. Dabei ist dieser auf keinen Fall unwichtig. Generell müsst ihr natürlich erst einmal darauf achten, dass ihr die passenden Montageringe auswählt. Die Industrie hat sich bei den Montageschienen (sogenannte Rails oder RIS-Syteme) von Softairwaffen auf den Standard Weaver bzw. Picantinny festgelegt. Das bedeutet ihr habt eine 22mm breite Aufnahmeschiene. Andere Ringe werdet ihr auch kaum noch im Softair Shop finden. Dies ist allerdings nicht zu verwechseln mit dem Tubus Durchmesser des Zielfernrohres. Auch wenn dieser oftmals bei 30mm liegt, kann es hier jedoch zu Abweichungen kommen.
Weiterhin gibt es sogenannte Low, Mid, oder High-Mounts. Diese handelsübliche Bezeichnung beschreibt die Höhe der Montageringe. Welche Höhe ihr braucht ergibt sich einerseits durch den Durchmesser des Objektivs und andererseits dadurch, ob ihr vielleicht über den Kornsockel darüber schauen müsst, was eventuell bei sogenannten DMR (Designated Marksman Rifle) Langwaffen vorkommen könnte. Ihr könnt euch als Faustformel merken, je größer der Objektivdurchmesser, desto höher muss die entsprechende Montage gewählt werden.
Zu den Mounts möchten wir noch etwas zum Besten geben. Gute Montageringe sind absolut keine Geldverschwendung, denn sie können entscheidender für euer Trefferbild sein, als ihr vielleicht denkt. Daher sind gerade im höheren Preissegment wie z.B. bei der Firma NC Star keine Montageringe dabei, da sich der Kunde diese selbst entsprechend auswählen soll.
Vergrößerung:
Diese Frage hören wir natürlich sehr oft von Kunden. Abschließend beantworten kann man diese nicht, aber wir können euch unsere Meinung dazu sagen und somit in gewisser Weise schon eine Empfehlung aussprechen. Aber was bedeutet Vergrößerung überhaupt? Wenn ihr euch für ein Zielfernrohr interessiert werdet ihr z.B. über eine Angabe wie diese stolpern: 3-9x40
Dabei beschreibt die erste Zahl die minimale und die zweite Zahl die maximale Vergrößerung. Dazwischen kann man stufenlos das Ziel heran zoomen. Die Zahl hinter dem Multiplikatorzeichen beschreibt den Objektivdurchmesser. Grundsätzlich kann man zwischen einer festen- oder variablen Vergrößerung unterscheiden. Früher sagte man, dass eine vierfache Vergrößerung absolut ausreichend für den Airsoft Sport wäre. Diese hat den Vorteil, dass sie für den Airsoft Spieler einfacher einzustellen ist. Da die Waffen aber immer stärker werden, können wir inzwischen eine Vergrößerung von drei bis neunfach empfehlen. Bei der Wahl des Objektivs würden wir einen 50er Durchmesser empfehlen, damit auch auf der größten Zoomstufe noch ein möglichst helles Bild entsteht. Wie so eine Vergrößerung wirkt könnt ihr euch am besten wie folgt vorstellen. Wenn ihr ein Ziel auf 100 Meter anvisiert und stellt die Vergrößerung auf 4fach ein, dann ist so als ob ihr das Ziel mit dem bloßen Auge auf eine Entfernung von 25 Meter sehen würdet. Würdet ihr auf die gleiche Entfernung das Ziel mit einem Zoomfaktor von 24fach anvisieren wäre es so, als stände es ca. 4 Meter vor euch. Somit habt ihr ungefähr eine Vorstellung welche Vergrößerung euch zusagen würde.
Parallaxe Ausgleich:
Als Parallaxe bezeichnet man laut Definition die scheinbare Änderung der Position eines Objektes, wenn der Betrachter seine eigene Position verschiebt. Parallaxe in der Softairwelt bedeutet, dass der Schütze nicht genau mittig durch das Okular schaut und sich das Absehen dadurch leicht bewegt. Bei kleineren Zielen (auf größere Entfernung) kann dies durchaus zu Abweichungen führen. Gute Zielfernrohre sind auf 100 Meter Parallaxefrei. Schaut man nicht genau zentriert durch das Zielfernrohr auf weniger oder mehr als 100 Meter kann es Parallaxefehlern kommen. Um einen entsprechenden Parallaxeausgleich genau durchzuführen bräuchte man immer einen Entfernungsmesser bei sich und das Ziel sollte den eingestellten Entfernungsradius möglichst nicht verlassen. Alleine schon aufgrund der Dynamik des Softair Sports halten wir Parallaxe Ausgleich im Airsoft für vernachlässigbar. Dies ist höchstens relevant für Softair Sniper welche wissen, dass sie aufgrund von Geländebegebenheiten immer weit unter einer Entfernung von 100 Metern schießen werden.
Linsenqualität:
Natürlich gibt es auch bei Optiken Qualitätsunterschiede. Diese entstehen in erster Linie durch die Qualität der Linsen bei welcher man von Vergütung spricht. Eine Linse mit einer hohen Vergütung lässt mehr Licht durch und spiegelt weniger. Auch innerhalb der Linsenqualität wird noch einmal nach dem Verfahren unterschieden mit welchem die Linsen vergütet wurden und nach der Anzahl der vergüteten Linsen. Bei vielen Zielfernrohren sind (wenn überhaupt) nur die äußeren Linsen (Okular-und Objektivlinse) vergütet und nicht die im Inneren. Bei vielen günstigen Herstellern aus China findet keinerlei Vergütung statt, was aber auch bei diesen recht günstig angebotenen Optiken nicht verwunderlich ist. Hersteller wie NC Star verwenden gerade bei Ihrer Premium Linie VISIM oftmals qualitativ hochwertige und entsprechend vergütete Linsen.
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